Die Vorfreude steigt. Reitstiefel an. Reithelm auf. Pferd putzen, striegeln und die Hufe auskratzen. Sattel rauf. Steigbügel einstellen. Und ab in den Sattel. Schon geht es los. Mein erster Wanderritt.
Heute Nacht konnte ich vor Aufregung kaum schlafen. Die letzten Jahre bin ich im Familienurlaub am Moar Gut in der Reithalle geritten oder durfte an kleinen Ausritten rund ums Resort teilnehmen. Nachdem wir nun bei diesen Ausritten schon des öfteren getrabt und galoppiert sind, darf ich endlich am Wanderritt teilnehmen, meinte meine Reilehrerin Susi. Denn dieser etwa 4-stündige Ausritt auf die Alm ist nur für fortgeschrittene Reiter:innen, welche eigenständig in Schritt, Trab und Galopp reiten können.
Neben der Reitlehrerin sind wir noch 5 Reiter:innen, die im Sattel auf ihren Pferden Platz genommen haben und bei denen man auch die Vorfreude schon spüren kann. Wir sind eine ganz gemischte Truppe. Die jüngste Reiterin ist 10 Jahre alt und auch eine Mama ist mit dabei. Das wird mit Sicherheit ein unvergessliches Urlaubserlebnis!
Und nun geht es endlich los! Direkt hinter der Reithalle führt der Weg vorbei, wo wir eine wunderschöne Aussicht über das ganze Moar Gut und Großarltal haben.
Der Weg geht über eine Forststraße durch den Wald weiter. Vorbei an saftigen Wiesen und Weiden. Über Stock und Stein. Bergauf und mal bergab. Im Schritt, Trab und Galopp. Beim Reiten durch den Wald kann man die Stille und Ruhe wahrnehmen. Lediglich das Klappern der Hufe und das Zwitschern einiger Vögel ist zu hören. Wenn man gut acht gibt, kann man auch das ein oder andere Waldtier beobachten. Einen Specht, der gerade dabei ist, ein Loch in den Baum zu schlagen oder ein Eichhörnchen, welches den Weg kreuzt.
Nach etwa einer Stunde Ritt erreichen wir die Kapelle der Aigenalmen. Wunderschön idyllisch gelegen liegt die Kapelle auf etwa 1.250 m Seehöhe. Einige Wanderer und Radfahrer kreuzen unseren Weg, grüßen uns freundlich und nehmen ihren Weg wieder weiter auf. Vor allem in den Bergen merke ich, wie die Nächstenliebe spürbar wird und jeder auf jeden Acht gibt. Der Einklang mit Mensch und Natur und die Einfachheit des Tages bringen mich immer wieder zum Lächeln.
Und da sehen wir sie schon! Die Paulhütte. Nur noch wenige Meter, dann haben wir unser Ziel erreicht. Wobei! Wie sagt man so schön? Der Weg ist das Ziel. Und genau so ist es beim Wanderritt auf die Alm. Natürlich freue ich mich auf die Einkehr und den leckeren Kaiserschmarren, aber hier ist schon der Weg dorthin einzigartig!
Doch bevor wir die Hütte erreichen und sich die Pferde im Stall ausruhen, geht es noch durchs Bachbett. Der Bach bietet nicht nur eine Tränkmöglichkeit für die Pferde, sondern auch eine wohltuende Abkühlung an heißen Sommertagen.
Jetzt sind wir da! Wir haben die Paulhütte erreicht. Hollundersaft und Kaiserschmarren. Wohl verdient!
Ich freue mich schon auf das nächste Mal, wenn ich wieder am Wanderritt mit den Moar Gut Isländern auf die Alm teilnehmen darf.
Zum Reitangebot am Moar Gut
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